IG Metall Salzgitter-Peine
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28.03.2024, 17:03 Uhr

+++ Berichte aus den Betrieben +++

Betriebsrat und IG Metall befürchten Kündigungen bei der SMAG

  • 07.11.2016
  • Ina Biethan
  • Aktuelles

Vorstand, Management & Aufsichtsrat der SMAG wollen Interessenausgleich und Sozialplanverhandlungen erzwingen, das kann nur heißen, vor Weihnachten Personal kündigen zu wollen! Erst verhandelte das Management der SMAG mit dem Betriebsrat über Vereinbarungen zur Entspannung der Situation, und jetzt etwas mehr als vier Monate später wurden die Vereinbarungen wieder gekündigt. „Jetzt sollen Belegschaftsmitglieder gekündigt werden!“ vermutet Brigitte Runge Betriebsbetreuerin und Geschäftsführerin der IG Metall Salzgitter-Peine.

Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Zeit: Bereits im Jahr 2013 wurden zwischen Betriebsrat und der SMAG Maßnahmen getroffen, damit die Liquidität des Unternehmens wieder den wirtschaftlichen Ansprüchen entgegenkam.
Gleichzeitig hat das Unternehmen in den letzten Jahren Geld dazu verwendet, sich in anderen Teilen der Welt in neue Märkte einzukaufen. Die Beschäftigung in Salzgitter wurde immer weniger und auch die Investitionen in den Standort wurden immer weiter heruntergefahren.
Betriebsrat und IG Metall machten damals schon in verschiedenen Gesprächen mit dem Unternehmen deutlich, das diese Vorgehensweise dem Standort schade und eine Stärkung des Vertriebs dringend von Nöten sei. Der Vorstandsvorsitzende Herr Sebastian Brandes stimmte zu und wollte entsprechend handeln, zeigte aber in den darauffolgenden Jahren kein Interesse daran, an der Standortsituation irgendetwas zu ändern. Der Vertrieb blieb wie er war und die fehlenden Kassenbeträge wurden durch kurzfristige Personalkostenentscheidungen, sprich Kündigungen schnell zusammengesammelt. Einen Sozialplan gab es dafür nicht! Aber auch diese kurzgesprungene Entscheidung – Kündigungen auszusprechen – war nicht wirklich durchdacht, denn schon nach kurzer Zeit waren ein Drittel der Beschäftigten wieder zurück im Werk, weil sie ihre Kündigungsschutzklage gewonnen hatten. Das war auch gut so, denn es war genug Arbeit im Betrieb vorhanden und die Kollegen wurden gebraucht.

Bis zum heutigen Tage hat sich an der schwierigen Situation nichts geändert und aktiv dagegen vorgegangen wurde schon gar nicht.
Anfang 2016, sprach das Unternehmen wieder davon, dass die Auftragssituation unter großem Druck geraten sei und die wirtschaftliche Situation wieder nach Unterstützung aus der Belegschaft schreit. Wieder einmal!

Auch dieses Mal hat der Betriebsrat zum Wohle der Beschäftigten die Verhandlungen mit dem Unternehmen geführt und Einsparmaßnahmen vereinbart, damit niemand der Kolleginnen und Kollegen auf die Straße gesetzt wird.

Management und Betriebsrat haben einen Standortvertrag geschlossen, um Themen auf den Weg zu bringen, die den Standort wieder auf solidere Füße stellt. Wer vom Fach ist, weiß, dass diese Themen ihre Zeit brauchen, um positive Effekte zu erreichen und es muss hart daran gearbeitet werden. Allerdings nur, wenn man daran interessiert ist, die gesteckten Ziele zu erreichen.
„Die schnelle Kündigung der Vereinbarungen, zeugt davon, dass es hier nur um eine Geldsammelaktion bei der Belegschaft ging und der Betriebsrat übers Ohr gehauen wurde“, so Runge. „Eine solch dreiste Vorgehensweise eines Vorstandes/Managements ist uns in all den Jahren noch nie untergekommen!“

Der Betriebsrat, die Belegschaft und die IG Metall fordert das Unternehmen auf, ihre Strategie offen zu legen und für den Standort eine Perspektive zu bieten, ohne die Beschäftigten zu entlassen und ihrer Existenz zu berauben!


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