IG Metall Salzgitter-Peine
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23.04.2024, 13:04 Uhr

Bündnis »Salzgitter passt auf« ruft zur Mahnwache auf:

Für mehr Solidarität mit den Beschäftigten im Gesundheitswesen. Hass, Hetze und Gewalt wird ein klares Nein erteilt!

  • 21.01.2022
  • Aktuelles

Salzgitter – „Angesichts der Entwicklung der Corona-Proteste und der zum Teil vorhergehenden Radikalisierung, wie zum Beispiel vor wenigen Tagen in Salzgitter-Bad, ist es an der Zeit der schweigenden Mehrheit eine Stimme zu geben“, resümiert Matthias Wilhelm, 1. Bevollmächtigter von der IG Metall Salzgitter-Peine. Deshalb ruft das breite Bündnis »Salzgitter passt auf« zu einer Mahnwache auf. Diese findet am Montag, den 24. Januar 2022, von 16.30 bis 17:00 Uhr am Stadtmonument in Salzgitter-Lebenstedt statt.

Gemeinsam wollen die Bündnispartner von »Salzgitter passt auf« – bestehend aus zivilgesellschaftlichen Kräften in der Stadt Salzgitter, mit den Gewerkschaften, der Stadt, den demokratischen Parteien, Sozialverbänden, Kirchen, Vereinen und weiteren Einrichtungen – für ein solidarisches Miteinander in der Corona-Krise eintreten und für mehr Entlastung der Beschäftigten im Gesundheitswesen werben. „Wir wollen mit der Mahnwache das medizinische Fachpersonal würdigen und alle, die in dieser Krise für uns tagtäglich da sind, so Wilhelm weiter. Das Bündnis fordert eine konsequente, transparente und nachhaltige Bekämpfung der Pandemie ein und erklärt sich bereit, alle Maßnahmen, die die Menschen in der Pandemie schützen zu unterstützen.

Mit der Veranstaltung wollen die Bündnispartner ein wahrnehmbares Zeichen der Solidarität setzen und den Opfern der Pandemie gedenken. (In Salzgitter sind bereits mehr als 120 Todesopfer durch die Pandemie zu beklagen)

Redebeiträge wird es u.a. vom Probst der Evangelischen Kirche Salzgitter-Lebenstedt, Uwe Teichmann und von Sebastian Wertmüller, Geschäftsführer des Ver.di-Bezirks Süd-Ost-Niedersachsen geben.

Für die Mahnwache hat das Bündnis ein Hygienekonzept vorlegt, dass u.a. das Tragen einer FFP-2-Maske während der gesamten Veranstaltung vorsieht, ebenso wie eine Abstandswahrung von 1,5 m. „Wir bitten die Teilnehmenden, uns bei den Hygienemaßnahmen zu unterstützen, um den reibungslosen Verlauf der Veranstaltung zu gewährleisten. Am kommenden Montag werden wir zeigen, wie Protest in Zeiten von Corona geht. Mit Abstand und Maske setzen wir auch in Zeiten der Krise auf Solidarität“, erklärt Wilhelm. Die Teilnehmenden werden gebeten eigene Kerzen und Windlichter mitzubringen, um die Mahnwache symbolisch zu unterstützen.

Die Begründung der Bündnispartner erfolgt in Anlehnung an das „Bündnis gegen Rechts“ in Braunschweig:

COVID-19 ist eine Krankheit, die qualvoll, langwierig und tödlich verlaufen kann. Impfungen hingegen haben in der Vergangenheit zahlreiche Krankheiten ausgerottet. Wir sind überzeugt: Impfungen bieten einen guten Schutz, insbesondere gegen schwere Corona-Verläufe und verhindern den Kollaps auf unseren Intensivstationen.

Denn: Die Beschäftigten in den Krankenhäusern in Deutschland arbeiten über ihre Kraft und Gesundheit hinaus! Viele haben aufgrund der übermäßigen Belastung ihre Arbeitsplätze auf den Intensivstationen verlassen. Notwendige andere Behandlungen mussten und müssen zurückgestellt werden. Wir sind allen, die um die Gesundheit und um das Leben der an COVID-19 Erkrankten kämpfen, zu großem Dank verpflichtet und haben großen Respekt vor ihrer Leistung. Nach mehreren Millionen Toten weltweit und aktuell über 112.000 Toten in Verbindung mit einer Corona-Infektion in Deutschland (https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Fallzahlen.html), sehen wir uns aber einer lauten und zunehmend aggressiven Protestbewegung gegenüber.

Über viele Maßnahmen gegen diese Pandemie kann man verschiedener Meinung sein. Ebenso über das Agieren von Politik und Verwaltung im Einzelnen. Darüber hinaus sind die Einschränkungen des sozialen Lebens, der Wirtschaft und der Kultur für uns alle schmerzhaft. Trotzdem ist es legitim, die staatlichen Maßnahmen im Zusammenhang mit Corona zu kritisieren und gegen diese zu demonstrieren. Die Meinungs- und Versammlungsfreiheit ist in Deutschland ein hohes Gut und wird vom Staat besonders geschützt. Aber wir stellen auch fest: Die Maßnahmen des Bundes, der Länder und der Kommunen sollen das Leben und die Gesundheit Vieler schützen – und das tun sie.

Die Attacken auf Journalist*innen und auf Sicherheitskräfte und Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit Demonstrationen von Impfgegner*innen haben ein erschreckendes Ausmaß erreicht. Lügen, Hass und Hetze sowie die Aufrufe zu Gewalt in den sozialen Medien sind bedrohlich und nicht hinnehmbar. Dass sich in den Reihen der Impfleugner*innen und "Spaziergänger*innen extreme Rechte, Rechtspopulist*innen und Reichsbürger*innen breitmachen, macht uns Sorgen. Fast noch schlimmer ist, dass sich die Mehrheit der ‚Spaziergänger*innen‘ daran nicht stört und sich von rechter Hetze nicht distanziert. Man trifft auf Hass und Radikalisierung. An vielen Orten werden bei den angeblich friedlichen Protesten immer häufiger Menschen, die sich für eine solidarische Corona-Politik einsetzen, beleidigt. Es gibt Geschichtsrevisionismus und Antisemitismus. Wissenschaftler, Journalisten, Polizisten, Bürgermeister und Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen werden bedroht. Das ist nicht hinnehmbar: Hass, Hetze und Gewalt erteilen wir ein klares Nein! Wer sich von rechten Demokratiefeinden nicht abgrenzt oder sogar mit bekannten Rechtsextremisten marschiert, erhält zu Recht Ablehnung und Protest.

Der Zusammenbruch unseres Gesundheitswesens und weiterer lebensnotwendiger Bereiche wie Feuerwehr, Polizei, Energie- und Wasserversorgung, Einzelhandel, Transportwesen, Kitas, Schulen und soziale Einrichtungen muss verhindert werden. Schutz und Abstand, Impfung und eine vorausschauende Pandemiebekämpfung sind die Voraussetzungen für eine Eindämmung des Virus.

Hier zum Unterschreiben der Petition vom Bündnis gegen Rechts Braunschweig.

 

 

 


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