IG Metall Salzgitter-Peine
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25.04.2024, 10:04 Uhr

+++ Kundgebung +++

IG Metall: Keiner kämpft allein!

  • 16.06.2015
  • Ina Biethan
  • Aktuelles, Salzgitter AG

IG Metall, Belegschaft, Vertrauensleute und Betriebsrat der HSP Hoesch Spundwand und Profil GmbH brennen für ihren Standort, für die Sicherung ihrer Arbeitsplätze! Rund 300 Beschäftigte reisten aus Dortmund nach Salzgitter an, insgesamt kamen 1500 Metallerinnen und Metaller zur Kundgebung vor der Hauptverwaltung der Salzgitter AG.

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Obwohl erst im März 2015 mit dem Vorstand der Salzgitter AG eine Vereinbarung über die Fortführung der Fertigung und Vertrieb von Spundwänden mit 343 Mitarbeitern in Dortmund vereinbart und umgesetzt wurde, wollte der Vorstand der Salzgitter AG nun am 16. Juni 2015 erneut über die Zukunft der HSP beraten.

 In seiner Sitzung am Dienstag hat der Vorstand der Salzgitter AG nun beschlossen, den Geschäftsbetrieb der HSP Hoesch Spundwand und Profil GmbH (HSP), 100-prozentige Tochtergesellschaft der Salzgitter AG, stillzulegen. Das teilte das Unternehmen per Pressemitteilung mit. Rund 350 Mitarbeiter sind hiervon betroffen. "Das Unternehmen produziert Stahlprofile, die vornehmlich im Wasserbau, Verkehrswegebau, Tiefbau und Umweltschutz eingesetzt werden. Eine seit Jahren rückläufige Nachfrage für diese Produkte führte trotz hoher Investitionen und Restrukturierungsanstrengungen immer wieder zu erheblichen Verlusten. Nachdem auch die Bemühungen um einen Verkauf an einen Erwerber mit einer kostengünstigeren Vormaterialversorgung nicht erfolgreich waren, war die Schließung zur Vermeidung weiterer negativer Folgen für den Konzern unausweichlich", heißt es in der Mitteilung des Unternehmens.

Nach Verkündung der Schließung waren die Kolleginnen und Kollegen aus Dortmund schwer enttäuscht, fassungslos.

Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Salzgitter AG, sprach auf der Kundgebung vor der Hauptverwaltung. Er kritisierte die Schließungspläne scharf. Die IG Metall akzeptiere keine Schließung und forderte die weitere Produktion bis Ende des Jahres:

"Wir brauchen keinen Schließungsbeschluss, wir brauchen ein Zukunftskonzept für die HSP! Und wir brauchen Zeit, um die vereinbarten Maßnahmen umzusetzen! Das ist unsere Forderung, und darauf bestehen wir!!!
Vertragstreue heißt auch: Alle Optionen sind zu prüfen!
Aber wir wissen auch: Kein Schließungsbeschluss allein – das ist auch nicht die Lösung! Wir wollen die Fortsetzung der Produktion, um Zeit zu gewinnen. Zeit, um alle denkbaren Optionen auf Mark und Bein zu prüfen:
- das Auftreiben neuer Kunden, neuer Märkte;
- die Suche nach zusätzlichen Produkten und Aufträgen;
- und auch eine eventueller Verkauf an einen seriösen Interessenten, der bessere Chancen hat, mit der Belegschaft zusammen die Produktion und das Werk fortzuführen!
Ich will weder der Geschäftsführung der HSP noch dem Vorstand der SZ AG unterstellen, dass sie es sich leicht machen. Und ich will die bisherigen Bemühungen nicht ignorieren. Aber ich sage noch einmal und mit allem Nachdruck: Keine Idee ist zu kühn, und keine Überlegung ist zu waghalsig, um nicht ernsthaft geprüft zu werden! Wir sagen: Alles, was auch nur eine kleine Chance auf Erfolg hat, gehört auf den Tisch!
Denn: Es geht um viel, ja für unsere Kolleginnen und Kollegen geht es um Alles - um ihre Einkommen, um Arbeitsplätze, um ihre Zukunft!"

(Auszug aus der Rede von Hans-Jürgen Urban)

 

 


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