„5 % – das ist eine Forderung mit Augenmaß“, sagt Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen. Sie berücksichtige einerseits die Auftragslage in den Unternehmen. Anderseits gebe es einen starken Preiskampf, weil China massive Überkapazitäten hat und billigen Stahl in den Markt drückt. „Wir zeigen damit Verantwortung für die nordwestdeutsche Eisen- und Stahlindustrie.“ Die Forderung war von der Tarifkommission einstimmig beschlossen worden.
Eine weitere Forderung lautet: Der Tarifvertrag zur Altersteilzeit muss fortgeschrieben werden. Die Arbeit in der Eisen- und Stahlindustrie ist hart, ältere Kolleginnen und Kollegen müssen früher in Rente gehen können. Altersteilzeit hilft auch, den demografischen Wandel zu gestalten, sie bietet damit Chancen für Jung und Alt. „Materielle Verschlechterungen sind für uns hier nicht machbar“, sagte Giesler. Außerdem fordert die Tarifkommission, dass Auszubildenden die Fahrtkosten zwischen Betrieb und Berufsschule erstattet werden.
Ein Spaziergang ist diese Tarifrunde bislang nicht. Zwei Verhandlungsrunden verliefen ohne Ergebnis, Ende November treffen sich IG Metall und Arbeitgeber erneut. „Wenn die Arbeitgeber eine Einigung wollen, dann müssen sie sich jetzt bewegen“, sagt Knut Giesler.