IG Metall Salzgitter-Peine
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19.04.2024, 16:04 Uhr

Tarifergebnis Volkswagen

Tarifeinigung bei Volkswagen: Mehr Geld, freie Tage und Verlängerung der Altersteilzeit

  • 24.11.2022
  • Aktuelles

Nach einem nächtlichen Verhandlungsmarathon einigten sich die IG Metall und Volkswagen in der dritten Verhandlungsrunde auf einen neuen Haustarifvertrag.

Bei der vorausgegangenen Verhandlung in Wolfsburg hatten über 4.000 Beschäftigte den Druck auf die Arbeitgeber erhöht – nicht zuletzt durch diese Unterstützung konnte schließlich noch vor Ablauf der Friedenspflicht ein kraftvoller Abschluss ausgehandelt werden.

Dieser sieht nun eine tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 5,2 Prozent ab dem 1. Juni 2023 sowie um weitere 3,3 Prozent ab dem 1. Mai 2024 vor. Die Laufzeit beträgt 24 Monate. Zudem ist zur Entlastung der Beschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro vorgesehen, die steuer- und abgabenfrei in zwei Schritten ausgezahlt wird: Im Februar 2023 (2000 Euro) sowie im Januar 2024 (1000 Euro). Insbesondere kleinere Entgeltstufen profitieren überproportional. Auszubildende erhalten jeweils die Hälfte.

Von der Wandlungsoption „freie Tage statt mehr Geld“ bei der tariflichen Zusatzvergütung (T-ZUV) profitieren zukünftig fast alle Beschäftigten. Sie können nun zwischen drei Optionen wählen: nur Geld über die 27,5 Prozent Extrazahlung im August oder die Aufteilung in 13,75 Prozent plus drei freie Tage oder die komplette Umwandlung in sechs freie Tage. Ausgenommen davon bleiben vorerst die Auszubildenden und Dual Studierenden.

Für die wiederum gibt es aber andere gute Nachrichten: Sie erhalten mehr Geld zum Begleichen der Hochschulbeiträge (395 Euro) und müssen nicht mehr in Vorleistung treten, sondern erhalten die Zahlung im Voraus (Januar und Juli). Zudem wird die bisher leistungsorientierte Einmalzahlung (LOE) für die Auszubildenden und Dual Studierenden spürbar auf 500 Euro erhöht und ist tarifdynamisch.

Schließlich konnte auch die angestrebte Verlängerung der Altersteilzeit durchgesetzt werden: Sie wird zu den bisherigen Konditionen fortgeführt und bis zum 31.12.2027 verlängert. Auch das Ansinnen Volkswagens die absolute Zahl an Ausbildungsplätzen zu reduzieren, haben wir erfolgreich abgewehrt.

Thorsten Gröger, Verhandlungsführer der IG Metall: „VW ist doch noch in die Gänge gekommen – wenn auch erst mit Starthilfe der Beschäftigen, die den Argumenten Nachdruck verliehen haben. Und obwohl die Arbeitgeberseite die Erhöhungen deutlich später und die Laufzeit länger wollte, konnten wir uns dank eures Einsatzes durchsetzen! Die Inflationsausgleichsprämie sowie die Steigerung der Entgelte wirken den Teuerungen entgegen. Zusätzlich haben künftig fast alle Beschäftigen die Möglichkeit, mehr freie Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen! Klar ist allerdings auch: Tarifpolitik kann die Wucht der Inflation nicht alleine abfangen. Im Zusammenspiel mit den politischen Maßnahmen haben wir nun aber ein gutes Paket, damit die Beschäftigten besser durch die Krise kommen.“


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