Über 2500 Stahlbeschäftigte machen ihrem Unmut Luft

+++Tarifrunde Stahl 2014+++

Über 2500 Stahlbeschäftigte machen ihrem Unmut Luft

04.07.2014
Ina Biethan
Aktuelles, Salzgitter AG, Stahl

Nachdem die 3. Tarifverhandlung nach kurzen Verhandlungen erneut ohne Arbeitgeberangebot abgebrochen wurde, reagiert die IG Metall mit Warnstreiks. Über 2500 Beschäftigte der Salzgitter AG am Standort Salzgitter folgten dem Warnstreikaufruf der IG Metall und "schmissen die Brocken hin". Am Tor 6 kamen die Metallerinnen und Metaller zu einer eindrucksvollen Kundgebung zusammen.

Bildergalerie Salzgitter...
Bildergalerie Peine...

"In der laufenden Woche haben in allen Stahlstandorten schon mehr als 10.000 Beschäftigte an den Warnstreiks teilgenommen - heute knacken wir die 15.000 mit den heutien Warnstreiks!" begrüßte Matthias Wilhelm von der IG Metall Salzgitter-Peine die Belegschaften am Tor 6.

Die Jugend beteiligte sich allein mit 350 Auszubildenden und einer gelungenen Jugendaktion: zuerst wurden an alle Zukunftslose verteilt. Als sich dann das Glücksrad der Konzernleitung drehte, durfte jeder sein Los öffnen und den Arbeitsvertrag seiner Zukunft in der Hand halten. Festvertrag - Werkvertrag - Leiharbeit ...Hartz 4! Wer in Zukunft gut ausgebildete und motivierte Facharbeiter haben will, der muss heute ine unbefristete Übernahme sichern! Forderte Dennis Rieger im Auftrag aller Auszubildenden in seiner Rede.

Als Hauptredner spach Knut Giesler, Verhandlungsführer der IG Metall, zu den Beschäftigten: "Die Arbeitgeber tragen die Verantwortung dafür, dass die Tarifauseinandersetzung jetzt schärfer wird." Die Belegschften machen im Laufe der Woche an allen Stahlstandorten nun Druck für ihre berechtigten Forderungen.

„Montag müssen die Arbeitgeber liefern. Wir wollen endlich ein Angebot sehen, das eine Lösung ermöglicht. Unser Ziel ist klar: Mehr Geld für alle. Gesicherte Übernahme für die Ausgebildeten. Gute Regelungen für die Altersteilzeit. Faire Leitplanken bei Werkverträgen.“ so Giesler weiter.

Am Motag,d en 7.7. ist der nächste Verhandlungstermin.

Anwesend waren auch viele Solodaritäts-Überbringer: Delegationen von MAN, Alstom, VW, SMAG, DEUMU, SZEP, GIG, ILG, SZBE, ...

Die Peiner Standorte überbrachten Grußworte nach Salzgitter, denn sie begannen um 12 Uhr mit ihrem eigenen Warnstreik am Tor 5 am Herner Platz in Peine.

Dort versammelten sich rund 150 Metallerinnen und Metaller. Bei Kaltgetränken und Bratwurst war auch in Peine die Stimmung gut. Die LKW-Fahrer, die das Tor für rund 2 Stunden nicht passieren konnten, gesellten sich auf eine Bratwurst zu den Stahlkochern hinzu.