IG Metall Salzgitter-Peine
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29.03.2024, 07:03 Uhr

Tarifrunde Stahl 2022

„Wir lassen uns diese Tarifrunde nicht mit einer Einmalzahlung abkaufen“

  • 25.05.2022
  • Aktuelles

Die zweite Tarifverhandlung für die rund 68.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen – und Stahlindustrie endete heute in Düsseldorf nach zwei Stunden ohne Ergebnis.

Die Arbeitgeber hatten in der ersten Verhandlung vor zehn Tagen 2100 Euro Einmalzahlung angeboten. Die IG Metall hat dieses Angebot als in Struktur und Volumen völlig unzureichend zurückgewiesen und die Arbeitgeber aufgefordert, ein Angebot vorzulegen, das eine dauerhaft wirkende Erhöhung der monatlichen Entgelte beinhaltet. Dazu waren die Arbeitgeber heute nicht bereit.

Knut Giesler, IG Metall-Bezirksleiter NRW und Verhandlungsführer: „Wir lassen uns diese Tarifrunde nicht durch eine Einmalzahlung abkaufen. Die Stahlbranche hat seit Monaten volle Auftragsbücher und die Gewinne sprudeln. Darum erwarten die Beschäftigten zu Recht, dass sie angemessen an der guten Geschäftsentwicklung beteiligt und nicht mit einer Einmalzahlung abgespeist werden.“

Giesler machte deutlich, dass die Verärgerung über die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber in der Verhandlungskommission groß sei: „Wir haben die Stahlbranche im letzten Jahr mit einem verantwortlichen Krisenabschluss gut durch die Pandemie gebracht. Die Beschäftigten haben teilweise mit Extraschichten ihren Beitrag dazu geleistet, dass jetzt richtig viel Geld in der Branche verdient werden kann. Nun wäre es an der Zeit, dass die Arbeitgeber angesichts der steigenden Inflation mit einer guten Entgelterhöhung soziale Verantwortung gegenüber den Beschäftigten übernehmen. Aber da kam heute nichts. Das macht die Beschäftigten gerade angesichts der großen Gewinne wütend“, so der Gewerkschafter.

Giesler wies darauf hin, dass die Tarifkommission am Mittwoch über das weitere Vorgehen in der Tarifrunde beraten werde. „Mit dem Angebot einer Einmalzahlung ist die Eskalation des Konfliktes vorprogrammiert. Dafür tragen die Arbeitgeber Verantwortung“, sagte der Verhandlungsführer.

Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie eine Erhöhung der Monatsentgelte um 8,2 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Darüber hinaus sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung verlängert werden.

Weiterer Zeitplan:

31.05.2022: Ende der Friedenspflicht

10.06.2022: 3. Verhandlung


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