IG Metall Salzgitter-Peine
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20.04.2024, 00:04 Uhr

Über 4.000 Beschäftigte beteiligen sich am Auftakt der Stahlaktionstage in Salzgitter

  • 07.04.2016
  • Peter Wenzel
  • Aktuelles, Salzgitter AG, SZFG

Hannover/Salzgitter – Der Auftakt der bundesweiten Stahlaktionstage fand am heutigen Donnerstag in Salzgitter statt. Über 4.000 Fachkräfte der Salzgitter AG setzten ein Zeichen für sichere Arbeitsplätze in der Stahlindustrie. Sie forderten faire internationale Wettbewerbsbedingungen für die Stahlbranche in Europa.

Fotos: Heiko Stumpe

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Statements zum Stahlaktionstag...

Dafür ist es notwendig, dass die Billigimporte aus China wirksam bekämpft werden und geplante Maßnahmen zur Verteuerung von CO-Zertifikaten sowie der Eigenstromproduktion verhindert werden.

Hartmut Meine, IG Metall Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, betonte, dass die Energiewende ohne Stahl nicht gelingen könne. „Wir stehen ein für 10.000 Beschäftigte in der niedersächsischen Stahlindustrie. Die IG Metall steht für den ökologischen Umbau der Industriegesellschaft. Dafür wird Stahl benötigt. Ohne Stahl keine Stromtrassen, ohne Stahl keine Windräder. Wenn die inländische Stahlproduktion durch Kosten für den Emissionshandel übermäßig belastet wird, droht die Abwanderung von Arbeitsplätzen und es schadet der Umwelt. In kaum einem anderen Land wird sauberer Stahl produziert,“ so Hartmut Meine auf dem Werksgelände der Salzgitter AG.

Stephan Weil, Niedersächsischer Ministerpräsident, sagte, es sei gut, dass sich Beschäftigte und Management Schulter an Schulter an dem Protestmarsch beteiligten, denn in der jetzigen Situation müsse man gemeinsam handeln. Die Landesregierung habe kein Interesse daran, dass den 10.000 Beschäftigten der niedersächsischen Stahlindustrie ein ähnliches Schicksal wie denen in Großbritannien drohe. „Wir haben auch kein Interesse daran, dass Unternehmen aus Niedersachsen in Länder außerhalb Europas abwandern, weil die Energiekosten zu hoch sind. Wir wollen unsere starke Stahlindustrie in Niedersachsen erhalten“ sagte Weil.

Hasan Cakir, Konzernbetriebsratsvorsitzender der Salzgitter AG, hob die Bedeutung der heimischen Stahlproduktion für die industrielle Wertschöpfungskette in Deutschland und in Europa hervor. Sollten die drohenden finanziellen Mehrbelastungen der Stahlerzeuger nicht abgewendet werden, würden weitere Branchen in Mitleidenschaft gezogen. „Die europäische Industriegesellschaft und deren Wertschöpfungskette ist ohne Stahl nicht vorstellbar. Ein wesentlicher Grund unserer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und Innovationskraft liegt in der engen Zusammenarbeit zwischen Stahlerzeugern und Stahlverarbeitern. Diese ist akut gefährdet, wenn die Stahlindustrie nicht jetzt gerettet wird.“

Deshalb forderte Matthias Wilhelm, Bevollmächtigter der IG Metall Salzgitter-Peine, die politischen Entscheidungsträger auf, für den Erhalt der Stahlindustrie in Deutschland und Europa gesetzliche und europarechtliche Voraussetzungen zu schaffen. Hierbei zählt er auf die Unterstützung der Landesregierungen mit Stahlstandorten, insbesondere auch auf die Unterstützung aus der niedersächsischen Landesregierung.

Statements zum Stahlaktionstag

 

Frank Klingebiel, Oberbürgermeister der Stadt Salzgitter: "Ich bin außerordentlich beeindruckt, dass heute nicht nur so viele Kolleginnen und Kollegen hier vor Ort waren, sondern dass darüber hinaus auch praktisch die ganze Stadt mit auf den Beinen war. Das macht Salzgitter aus." Mehr...

 

 

Nils Knierim, Vertrauenskörper-Leiter Salzgitter Flachstahl GmbH: "Überall auf der Welt sollte es faire Arbeitsbedingungen und gute Löhne geben, dafür stehe ich als überzeugter IG Metaller ein. Leider jedoch wird in anderen Ländern Billig-Stahl zu Lasten der Beschäftigten produziert." Mehr...

 

Bernd Rohr, Betriebsratsvorsitzender Salzgitter Europlatinen: "Wir verarbeiten hier Stahl zu Automobilteilen weiter und liefern diese z.B. nach Wolfsburg. Deswegen ist es sinnvoll, dass der Stahl hier vor Ort erzeugt wird und nicht irgendwo auf dem Globus." Mehr...

 

 

Stefan Klein, SPD-Abgeordneter im niedersächsischen Landtag: "Die Stahlindustrie ist der Anfang der Wertschöpfungskette. Diese muss hier vor Ort erhalten bleiben." Mehr...

 

 

 

Sebastian Wertmüller, Geschäftsführer ver.di-Bezirk Region Süd-Ost-Niedersachsen: "Das ganz große Ziel wäre, weltweit nur noch ökologisch zu produzieren. Solange das noch nicht funktioniert, muss die Europäische Union die heimische Stahlproduktion vor billigen und unsauberen Produkten schützen." Mehr...

 

Thorsten Rittel, Betriebsratsvorsitzender Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter: "Salzgitter als Stadt ist durch das Stahlwerk entstanden, hier arbeiten mindestens 10.000 Kolleginnen und Kollegen. Alles, was den Standort negativ beeinflusst, wirkt sich nicht nur auf diese 10.000 aus, sondern auch auf deren Familien." Mehr...

 

Torsten Gutsman, Vertrauenskörper-Leiter und Betriebsrat Peiner Träger GmbH: "Die derzeitige Politik belastet mit der EEG-Umlage und den Kohlendioxid-Zertifikaten die Stahlproduktion und gefährdet damit Arbeitsplätze." Mehr...


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