IG Metall Salzgitter-Peine
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19.05.2024, 02:05 Uhr

Tarifrunde Stahl 2022

11.415 Stahlarbeiter im gesamten Tarifgebiet im Warnstreik

  • 13.06.2022
  • Aktuelles, Bildergalerie

Einen Tag vor Beginn der vierten Verhandlungsrunde in der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie haben die Beschäftigten im gesamten Tarifgebiet den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Zur größten Kundgebung kamen in Salzgitter 3.500 Beschäftigte.

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Dort sagte Knut Giesler, Verhandlungsführer der IG Metall: „Das bisherige Angebot der Arbeitgeber entspricht den Erwartungen der Beschäftigten in keiner Weise. Das haben die insgesamt 11.415 Warnstreikenden heute noch einmal deutlich gemacht. Darum müssen die Arbeitgeber morgen ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden und eine ordentliche prozentuale Erhöhung der Entgelte anbieten. Es ist ihre letzte Chance, um ein Scheitern der Verhandlung und eine Urabstimmung im Stahl zu verhindern.“

In Duisburg sind 2.170 Beschäftigte dem Warnstreikaufruf der IG Metall gefolgt. Dort sprach Jürgen Kerner, Hauptkassierer der IG Metall, zu den streikenden Stahlarbeiterinnen und Stahlarbeitern: „Der Stahlbranche geht es so gut wie schon lange nicht mehr. Die Unternehmen fahren glänzende Gewinne ein. Es ist an der Zeit, dass diejenigen, die diese Gewinne mit ihrer Arbeit ermöglicht haben, fair am Erfolg der Unternehmen beteiligt werden: die Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie. Dies ist auch deshalb dringend nötig, weil ihnen aufgrund der steigenden Preise immer weniger im Geldbeutel bleibt. Wir erwarten daher, dass die Arbeitgeber endlich ein Angebot vorlegen, das diesen Namen verdient. Wenn die Arbeitgeber sich jetzt nicht bewegen und ihr Angebot substanziell nachbessern, wird es richtig ungemütlich für sie.“

Weitere Warnstreiks und Kundgebungen gab es in Bremen (1.000 Teilnehmende), Dillenburg (300 Teilnehmende) Hagen (250 Teilnehmende), Mülheim an der Ruhr (1.000 Teilnehmende), Bochum (800 Teilnehmende), Georgsmarienhütte (450 Teilnehmende), Peine (300 Teilnehmende) Bottrop (125 Teilnehmende), Krefeld (500 Teilnehmende) Finnentrop (120 Teilnehmenden) und Siegen (700 Teilnehmende). Damit liegt die Gesamtzahl der Beschäftigten, die sich in den letzten zwei Wochen an Warnstreiks beteiligt haben bei rund 28.000.

 

Die vierte Tarifverhandlung für die rund 68.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie findet am Dienstag, 14. Juni 2022, 16 Uhr im Hilton Hotel, Georg-Glock-Str. 20, Düsseldorf, statt.

Die IG Metall fordert 8,2 Prozent mehr Geld für 12 Monate. Darüber hinaus sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung verlängert werden. Die Arbeitgeber hatten in der dritten Verhandlung 4,7 Prozent für 21 Monate angeboten.


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