IG Metall Salzgitter-Peine
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26.04.2024, 03:04 Uhr

Nach Gorleben auch Schacht Konrad aufgeben!

Bezirkskonferenz unterstützt Kampagne: „KONRAD_GAMEOVER"

  • 17.06.2021
  • Aktuelles

Während der Standort Gorleben endlich als künftiges tiefengeologisches Lager für radioaktive Abfälle aufgegeben wurde, wird in Salzgitter das alte Eisenerzbergwerk Schacht KONRAD weiter zu einem Atommülllager umgebaut. Das Projekt, das ebenfalls aus den 1970er Jahren stammt und für das es ebenfalls kein Standortauswahlverfahren gegeben hat, wäre heute nicht mehr genehmigungsfähig.

 

Bereits zum Zeitpunkt der Genehmigung entsprach Schacht KONRAD nicht dem damaligen Stand von Wissenschaft und Technik. Allein die Summe aller Änderungsanträgen der Betreibergesellschaften nach der ursprünglichen Genehmigung macht deutlich, dass für Schacht Konrad eine grundlegend neue Eignungsüberprüfung längst überfällig ist, wie sie heute für jeden anderen Endlagerstandort in Deutschland durchgeführt werden muss. So ein gefährliches Projekt auf Basis völlig veralteter Daten und Anforderungen, mitten im industriellen Herzen Niedersachsens, in einem so dicht besiedelten Raum, wie in Südostniedersachsen in Betrieb zu nehmen, ist unverantwortlich.

In den Verfahren gegen die Genehmigung und Inbetriebnahme des Atommülllagers Schacht Konrad wurde bisher ein Klagerecht von einzelnen Bürgern abgewiesen und von der Kommune nicht zugelassen. Einwendungen und in der Folge Gerichtsverfahren gegen derartige Projekte sind in der Bundesrepublik Deutschland nur anerkannten Umweltverbänden gestattet. Deshalb haben am 27. Mai 2021 der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) einen Antrag auf Rücknahme bzw. Widerruf des Planfeststellungsbeschlusses Schacht KONRAD beim Niedersächsischen Umweltministerium eingereicht. Getragen wird dieser juristische Schritt vom Bündnis Salzgitter gegen KONRAD, in dem die Stadt Salzgitter, die Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD, das Landvolk Braunschweiger Land und die IG Metall Salzgitter-Peine seit Jahren erfolgreich zusammenarbeiten.

Wir, die IG Metall Bezirkskonferenz, unterstützen das Bündnis gegen Konrad und fordern den Niedersächsischen Umweltminister auf, die Genehmigung für Schacht Konrad aufzuheben und fordern für alle Arten radioaktiver Abfälle ein vergleichendes und transparentes Standortauswahlverfahren durchzuführen. Insbesondere unterstützen wir die, von dem breiten Bündnis aus Stadt, Umweltverbänden, verschiedenen anderen Initiativen, dem Landvolk und der örtlichen IG Metall getragenen Unterschriftenkampagne. Mit dieser Unterschriftenkampagne wollen wir den Antrag von den Umweltverbänden BUND und NABU an das Niedersächsische Umweltministerium zur Aufhebung der Genehmigung von Schacht Konrad unterstützen.

Wir rufen alle IG Metall Gliederungen in unserem Bezirk auf die Unterschriftenkampagne in ihrem Organisationsbereich, in den Betrieben, in den Gremien und bei den Mitgliedern in der IG Metall bekanntzumachen und möglichst viele Unterschriften zur Unterstützung des Anliegens zu sammeln und an die IG Metall Salzgitter-Peine bis zum 31. August 2021 zurückzusenden oder die Unterschriftenkampagne online zu unterstützen.

Schacht Konrad ist alt, marode und ungeeignet. Deshalb stehen wir zusammen, damit: „Nach Gorleben auch Schacht Konrad aufgegeben wird!"

 


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