Zur Bildergalerie...

In Ihrer Begrüßung rief Marion Koslowski-Kuzu als DGB-Stadtverbandsvorsitzende angesichts der aktuellen Kriege dazu auf, die Waffen niederzulegen. Frieden, Abrüstung und Völkerverständigung seien der einzige Weg, den Menschen vernünftigerweise gehen können.

Bürgermeister Stefan Klein erinnerte in seinem Grußwort an den besonderen Ort des sogenannten „Ausländerfriedhofs“ Jammertal, auf dem die Opfer des Nationalsozialismus begraben liegen. Angesichts der aktuellen Flüchtlingssituation bedankte er sich bei allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aus unserer Stadt, ohne deren Unterstützung die große Herausforderung einer Willkommenskultur und der Integration nicht zu bewältigen wäre.

Als Hauptredner beleuchtete der afghanische Wissenschaftler Matin Baraki von der Universität Marburg die Hintergründe der Kriege in Syrien, Afghanistan und dem Irak. Diese Kriege veränderten durch Zerstörung, Gewalt, Verfolgung und Flucht die ganze Welt. „Ein Krieg bricht nicht aus, er wird von Menschen gemacht. Der Frieden kommt nicht, er muss verhandelt werden.“ Baraki stellte die dringende Forderung nach Friedensverhandlungen in den Mittelpunkt seines Vortrags. Ein Sprichwort seines Volkes lautet, »Blut kann nicht mit Blut, aber mit Wasser abgewaschen werden«.
Der Forscher kritisierte Kriegs- und Rüstungsindustrie, wie auch die Bundesregierung, die mit „Großmacht-Ambitionen“ die Bundeswehr weltweit in internationale Konflikte entsendet. „Die ganze Welt ist inzwischen zur Verteidigungsgrenze Deutschlands geworden.“

Dr. Matin Baraki ist Politologe und Lehrbeauftragter für Internationale Politik an der Universität Marburg