IG Metall Salzgitter-Peine
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05.05.2024, 08:05 Uhr

Tarifrunde Stahl 2023

Darum geht es in der Tarifrunde Stahl

  • 24.08.2023
  • Aktuelles

Mit dem Ende der Sommerferien startet die IG Metall jetzt in die Tarifrunde für die nordwestdeutsche Stahl- und Eisenindustrie. Es geht um mehr Geld und um weniger Arbeitszeit. Ein deutliches Plus bei den Einkommen und einen Einstieg in die Vier-Tage-Woche will die IG Metall erreichen, sagt Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer. Und er betont: „Das wird kein Spaziergang.“

Die IG Metall hat sich viel vorgenommen, erläutert Giesler. Ganz oben auf der Liste steht eine ordentliche Entgelterhöhung für die mehr als 80.000 Beschäftigten der Branche. Mehr Geld sei dringend nötig, denn immer noch steigen die Preise stark, etwa für Lebensmittel. „Unsere Mitglieder spüren die weiterhin hohe Inflation im Portemonnaie.“ Eine Inflationsausgleichsprämie allein werde es nicht richten, macht Giesler deutlich. „Wir wollen Prozente. Denn die sind von Dauer. Die hohen Preise etwa für Fleisch, Gemüse oder Strom bleiben schließlich auch auf Dauer so hoch.“

Außerdem hat sich die IG Metall vorgenommen, das Thema Arbeitszeit voranzubringen: Bezirksleiter Knut Giesler will in dieser Tarifrunde einen Einstieg in die Vier-Tage-Woche erreichen. „Die Zeit für einen solchen Schritt ist reif.“ Mit seinem Vorstoß hatte Knut Giesler im April die IG Metall bundesweit in die Schlagzeilen gebracht, und in den Betrieben wird diese Idee seitdem bereits diskutiert. Viele Betriebe der Stahlindustrie arbeiten bereits jetzt in einem Fünf-Schicht-System in der Regel unter 35 Stunden und gleichen die fehlenden Stunden durch – oft unbeliebte – Ausgleichsschichten aus. „Eine 32-Stunden-Woche gäbe uns neue Möglichkeiten, die Arbeitszeit in der Stahlindustrie im Sinne der Beschäftigten zu gestalten“, betont Giesler.

Eine Umfrage der IG Metall in den Betrieben der Stahlindustrie hat ergeben: Die Beschäftigten stehen mit großer Mehrheit hinter dem Vorstoß zu einer Arbeitszeitverkürzung. Drei Viertel der Befragten halten eine Reduzierung der Arbeitszeit für wichtig – weil sie so mehr Zeit für Familie und Freunde haben, sie ihre Gesundheit schonen, weniger Zeit durch Pendeln verlieren und weil eine Arbeitszeitverkürzung ein gutes Mittel zur Beschäftigungssicherung ist.

Wie viele Prozente mehr sollen es sein? Wie kann die Arbeitszeit reduziert werden? Über diese Fragen wird jetzt in den Betrieben und in der Tarifkommission der Eisen- und Stahlindustrie diskutiert, bevor dann Anfang September die IG Metall ihre offizielle Forderung aufstellt – und dann schnell in die heiße Phase der Tarifauseinandersetzung
startet.

Der geltende Tarifvertrag läuft noch bis Ende November 2023. Sollten sich die Arbeitgeber quer stellen, verspricht Bezirksleiter Knut Giesler, „dann werden wir auch vor Warnstreiks mitten im Advent nicht zurückschrecken“.


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