IG Metall Salzgitter-Peine
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04.05.2024, 04:05 Uhr

Neuer Betriebsrats bei Weitkowitz

Erstmals Betriebsrat bei Weitkowitz in Peine gewählt

  • 24.10.2022
  • Aktuelles

193 Beschäftigte des Elektronikherstellers und Entwicklungspartners für industrielle Anwendungen namens Weitkowitz in Peine haben erstmals einen Betriebsrat gewählt. Sie wollen ihre Arbeitsbedingungen verbessern.

Mehr Fairness beim Entgelt, größere Planungssicherheit bei Mehrarbeit und ein besseres partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz unter den Kolleginnen und Kollegen sowie mit Vorgesetzten – das wollten die Beschäftigten des Herstellers für elektronische Bauteile verbessert wissen, deshalb wählten sie jetzt erstmals einen Betriebsrat. Mehrere Wochen lang bereiteten die Beschäftigten gemeinsam mit der IG Metall Salzgitter-Peine die Wahl eines Betriebsrats vor, anfangs noch in vertraulichen Treffen.

Anfang Oktober war es dann soweit: 193 Beschäftigten wählten mit großer Mehrheit ihren eigenen Betriebsrat. „Die Beschäftigten haben ordentlich mitgezogen. Das war uns sehr wichtig, denn sie sind keinesfalls Beschäftigte zweiter Klasse“, betont Gewerkschaftssekretär Jan Laging von der IG Metall Salzgitter-Peine, der die Mitglieder bei Weitkowitz und den Betriebsrat in Zukunft beraten und begleiten wird.

Die Bereitschaft zur Betriebsratswahl bei Weitkowitz war riesen groß: Von 193 Beschäftigten beteiligten sich 168 an der Wahl. Und auch die Auswahl an Kandidaten war beträchtlich. 24 Beschäftigte erklärten sich bereit, Betriebsrat werden und Verantwortung  übernehmen zu wollen. Aufgrund der Unternehmensgröße konnten daraufhin sieben Betriebsratsmitglieder gewählt werden.

Zu den gewählten Mitgliedern des Betriebsrates zählen v.l.n.r. Marcel Hoppe (Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender), Tanja Walter (Schriftführerin), Jonas Hartjenstein (Betriebsratsvorsitzender), Andrea Gill, Sven Brachaczek, Katja Schneider und Claus Hartung (ganz rechts), unterstützt von Gewerkschaftssekretär Jan Laging (zweiter von rechts).

„Beachtlich ist ebenfalls, dass Frauen im Wahlgang überdurchschnittlich oft gewählt wurden, sodass die gesetzliche Beachtung der Minderheitenquoten übertroffen wurde“, so Gewerkschaftssekretärin Yasemin Rosenau von der IG Metall, die die Betriebsratswahl ebenfalls mit viel Begeisterung begleitet hat. „52 Kolleginnen und Kollegen haben darüber hinaus per Briefwahl abgestimmt, was deutlich zeigt, dass Corona kein Hindernis sein muss, wenn man einen Betriebsrat haben will und braucht.“

„Die Herausforderungen im Betrieb sind groß“, berichtet der neue Betriebsratsvorsitzende Hartjenstein, der gerade erst im Amt ist. „Alle freuen sich über die erfolgreiche Wahl und sind jetzt voller Hoffnung, dass wir viel bewegen können.“Die Betriebsleitung hat sich an alle formalen gesetzlichen Vorschriften zur Betriebsratswahl gehalten, meint Hartjenstein. „Wir werden sehen, wie sich das in Zukunft verhält, wenn die ersten Sachthemen zur Debatte stehen. Als Betriebsrat wollen wir uns für eine faire Gehaltsstruktur einsetzen, die alle berücksichtigt. Auch die Mehrarbeit und der Umgang mit Überstunden steht auf dem Plan. Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, damit bei Weitkowitz endlich mehr  Mitbestimmung Einzug hält.“

Nach der erfolgreichen Betriebsratswahl bei Weitkowitz sind immer mehr Beschäftigte in Peine und Salzgitter an der Gründung eines Betriebsrats interessiert. So auch die Beschäftigten von Duesenfeldin Peine, einem Unternehmen, welches Lithium-Ionen Batterien umweltfreundlich recycelt. Die IG Metall Salzgitter-Peine will die Beschäftigten auch hier unterstützen, erklärt Rosenau. „Gerne helfen wir, wenn es darum geht, einen Betriebsrat zu gründen. Wo es noch keine Betriebsräte gibt, sollten Gremien gerade in Zeiten der Krise schnellstmöglich gewählt werden, um die Beschäftigten zu schützen. Denn selbst bei weitreichenden Einschränkungen aufgrund von Corona oder der Energiekrise treffen Arbeitgeber noch viel zu oft Entscheidungen alleine, obwohl diese eigentlich der Mitbestimmung von Betriebsräten unterliegen würden – wenn es denn Betriebsräte im Unternehmen gäbe. So sind Beschäftigte ohne Betriebsrat Arbeitgebern oftmals hoffnungslos ausgeliefert. Und genau das lässt sich ändern, durch eine kompetente Beratung und Begleitung der IG Metall.“

Hintergrund zur Firma Weitkowitz:

Das Unternehmen Weitkowitz GmbH ist Teil der Intercable Group und gehört zu den führenden deutschen Herstellern von Kabelschuhen und Aderendhülsen. Weitkowitz entwickelt seit über 100 Jahren Werkzeuge für alle Bereiche der lötfreien Verbindungstechnik.

Neben dem breitgefächerten Sortiment an Kabelschuhen aus verschiedenen Materialien sowie Werkzeugen und Zubehör für Profis zeichnet sich das Unternehmen als innovativer Entwicklungspartner für sämtliche industrielle Anwendungen aus dem Bereich der Elektrotechnik aus.

Als mittelständiges Familien-Unternehmen liegen die besonderen Stärken von Weitkowitz im Bereich der Elektro- und Automobilindustrie, im Maschinenbau, der erneuerbaren Energien und dem Bahnbau.


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