IG Metall Salzgitter-Peine
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26.04.2024, 21:04 Uhr

IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt

Gedenken an Zerschlagung der freien Gewerkschaften durch die Nationalsozialisten - Widerstandsverpflichtung gegen Rechtsextremismus

  • 23.04.2023
  • Aktuelles

Anlässlich des 90. Jahrestages der Zerschlagung der freien Gewerkschaften durch das nationalsozialistische Regime am 2. Mai 1933 erinnert die IG Metall an die getöteten und misshandelten Gewerkschaftsmitglieder jener Zeit.

Vor 90 Jahren begann die endgültige Unterdrückung der Arbeiterbewegung und ihrer Organisationen durch die Hitler-Diktatur, was zu einem schweren Rückschlag für die sozialen und politischen Rechte der Beschäftigten in Deutschland führte. Noch mit Hitlers Machtergreifung im Januar 1933 bestand der Glaube, dass der „Nazispuk“ nur eine vorübergehende Erscheinung sei - so dachten es zumindest die freien Gewerkschaften. Doch spätestens mit dem Sturm von Nazi-Schlägertrupps auf die Gewerkschaftshäuser wurde die Brutalität des Regimes gegenüber der Arbeitnehmerbewegung deutlich. Plünderungen, Misshandlungen, Verhaftungen im ganzen Land. „Mutige Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter wurden tausendfach in Konzentrationslager gesperrt, deportiert und haben letztlich ihr Leben verloren.“, erinnert Thorsten Gröger, IG Metall-Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.  

Systematisch bereiteten die Nationalsozialisten Massenmord und Angriffskrieg vor. Erst warfen sie die Kommunisten und Sozialdemokraten in die Gefängnisse und die ersten KZs, dann beseitigten sie mit der so genannten Notverordnung zum Schutz von Volk und Staat sowie dem Ermächtigungsgesetz die demokratische Staatsordnung der Weimarer Republik. Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums markiert die erste Etappe der organisierten Judenverfolgung. Mit der Zerschlagung der freien Gewerkschaften am 2. Mai 1933 zerstörten die Nazis eines der letzten Bollwerke, das ihrer absoluten Machtergreifung noch hätte im Weg stehen können.

 

Die IG Metall ruft dazu auf, die historischen Lehren aus der Zerschlagung der Gewerkschaften im Jahr 1933 zu ziehen, um wachsam gegenüber antidemokratischen Bestrebungen zu bleiben und für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einzutreten. „Das Engagement für Gemeinwesen und soziale Gerechtigkeit ist heute genauso wichtig wie damals. Der Feind unserer Demokratie steht auch heute wieder Rechtsaußen. Die Lehre aus der Vergangenheit ist eine Verpflichtung für das Heute und Morgen: Unser Kampf gegen Rechtsextremismus geht auch im Jahr 2023 weiter!“, führt Gröger aus. 

Der Gewerkschafter erinnert an eine Rede von Otto Brenner im Jahr 1960 in Bonn. Dort hieß es: „Die Gewerkschaften sind ein tragendes Element unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung. Sie werden diese bei einer drohenden Gefahr mit allen Mitteln verteidigen, um eine Wiederholung dessen, was 1933 geschehen konnte, zu vermeiden. Das ist ihr unveräußerliches Recht und ihre Pflicht.“


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