Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg und damit auch die nationalsozialistische Diktatur in Deutschland. Dieser Tag markiert einen bedeutsamen Wendepunkt in der deutschen Geschichte und erinnert an Verbrechen sowie die Opfer des Nationalsozialismus.
In diesem Kontext ruft die IG Metall dazu auf, sich den Herausforderungen unserer Gegenwart zu stellen und eine umfassende Erinnerungskultur zu entwickeln, die den komplexen Dimensionen der Vergangenheit gerecht wird. „Insbesondere, wenn es nach wie vor gesellschaftliche Gruppen und politische Akteure gibt, die die Nazi-Verbrechen relativieren oder gar den Holocaust leugnen. Rassismus und Antisemitismus sind keine Erzählungen vergangener Tage, sondern weiterhin schlimme Alltagsrealität in der Bundesrepublik!", so Thorsten Gröger, IG Metall-Bezirksleiter.
Die Gewerkschaft fordert daher eine Erinnerungskultur, die nicht nur Lippenbekenntnisse abgibt, sondern das Gedenken aktiv lebt. Denn die Realität sieht wie folgt aus: Eine jüngere Studie der Jewish Claims Conference zeigt in europäischen Nachbarstaaten einen alarmierenden Wissensstand über den Holocaust. Der Hälfte der Befragten sei das Ausmaß an getöteten jüdischen Menschen nicht bewusst, nur ein Drittel konnte ein Vernichtungslager beim Namen nennen und etwa 25 Prozent der Befragten unter 40 Jahren halten die historische Darstellung der Shoah für übertrieben oder gar erfunden. „Immer weniger Zeitzeugen weilen unter uns, daher kommen Gedenkstätten und Schulen eine immer wichtigere Rolle bei der Vermittlung historischer Inhalte zu. Doch ich sehe auch Betriebe in der Pflicht, ihre Rolle im Nationalsozialismus kritischer denn je aufzuarbeiten und so auch gesellschaftspolitische Leitplanken aufzuziehen, die unser gemeinsames demokratisches Verständnis fördern!", so Gröger. „Ein Land, in dem Milliarden für die Aufrüstung der Bundeswehr investiert werden, darf an der Wehrhaftigkeit seiner Demokratie nicht sparen. Im Jahr 2023 geben Rechtsextremisten einfachste Antworten auf komplexeste Fragestellungen. Eine zentrale Säule, um diesen Tendenzen entgegenzuwirken, ist hier die politische Bildung. Diese erhöht die Widerstandsfähigkeit gegenüber rechtsextremen Strömungen!", führt der Gewerkschafter aus.
Parallel dazu müssen entschlossene Maßnahmen gegen Rassismus und Rechtsextremismus ergriffen werden, um den Angriffen auf eine offene und demokratische Gesellschaft entgegenzuwirken. Die IG Metall fordert die Politik auf, wirksame Maßnahmen zur Prävention und Intervention von rassistischen Übergriffen und Hassverbrechen zu ergreifen. Dazu zählen:
Die IG Metall ruft dazu auf, sich für eine offene und demokratische Gesellschaft einzusetzen, die auf den Werten der Solidarität und des Antirassismus basiert. Der Tag der Befreiung soll als Mahnung dienen, dass wir uns immer wieder gegen antidemokratische Tendenzen zur Wehr setzen müssen und uns für eine Zukunft einsetzen, die frei von Hass und Diskriminierung ist.