IG Metall Salzgitter-Peine
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26.04.2024, 16:04 Uhr

BÜNDNIS-AKTION „SALZGITTER PASST AUF“

Parolen und rechte Sticker aus Stadtbild entfernt – 8. Mai als Mahnung für die Gegenwart

  • 10.05.2021
  • Aktuelles, Respekt!

Salzgitter – Am Samstag hat sich das Bündnis "Salzgitter passt auf" zu einer Putzaktion am Stadtmonument in der Lebenstedter Fußgängerzone verabredet. Immer wieder kam es in den letzten Wochen zu rechten Schmierereien. Auch verfassungsfeindliche Aufkleber an zentralen und belebten Orten in Lebenstedt wurden dem Bündnis gemeldet. „Mit der Aktion wollten wir einen kleinen aber wichtigen Beitrag leisten, um Rechtspopulisten und Neofaschisten zurück zu drängen“, erklärt Matthias Wilhelm, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Salzgitter-Peine.

Der 8. Mai ist der Tag der Befreiung vom Faschismus. Nicht zufällig hat sich das Bündnis "Salzgitter passt auf" diesen Tag für die Aktion ausgesucht. Nach einer Kundgebung, an der zirka 70 Menschen teilgenommen haben, ging es in Kleingruppen durch das Stadtgebiet und an den Salzgittersee, um rechte Parolen und Aufkleber von Gebäuden, Laternen, Straßenschildern oder Stromkästen zu entfernen, wie Frank Raabe-Lindemann, der die Antifa-Arbeit der IG Metall koordiniert, berichtet.

Bewaffnet mit Eimern, Spachteln und Lösungsmittel – zur Verfügung gestellt von den Regiebetrieben der Stadt sowie den Kolleginnen und Kollegen der Flachstahl GmbH – haben sich mehrere Kleingruppen unter der Einhaltung der Corona-Regeln durch das Stadtgebiet bewegt, „um den öffentlichen Raum für die Demokratie zurückzugewinnen“, so Gewerkschaftssekretär Jan Laging, der die Aktion mit etlichen Jugendgruppen begleitete.

Manche Aufkleber kommen harmlos daher und kritisieren die aktuelle Politik. Andere Sticker von „Druck 18.de“ zeigen das Großdeutsche Reich mit den Grenzen von 1933. „Area 88“ prangt an einem Stromkasten, synonym für „Heil- Hitler-Gebiet“. An einem Gebäude steht geschrieben „Refugees not welcome“. Eine neue Qualität hat „das Stickern“ am Salzgittersee erreicht, einem der am höchst frequentierten Orte in Lebenstedt. Hier war gefühlt jede zweite Laterne beklebt.

"Es ist wichtig dafür einzutreten, dass Hass, Hetze und Rechte Gewalt keinen Platz in Salzgitter haben und über diese Aufkleber und Schmierereien gar nicht erst eine verkehrte Stimmung in der Stadt aufkommt“, so Wilhelm. „Wir werden es nicht tatenlos hinnehmen, wenn der Holocaust relativiert wird.“

Weiterhin verweist Wilhelm auf die bevorstehenden Kommunal- und Bundestagswahlen in diesem Jahr: "Den Anfängen zu wehren, heißt konsequent für Respekt, Solidarität und die Achtung der Menschenwürde einzutreten. Demokratie zu schützen, verpflichtet uns klare Kante gegen Rechts zu zeigen und Extremisten, Querdenkern und Antidemokraten entgegen zu wirken."


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