IG Metall Salzgitter-Peine
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28.03.2024, 09:03 Uhr

MAN Salzgitter

Ministerpräsident Stephan Weil besucht MAN Salzgitter – Politik informiert sich über Standort-Kompetenzen

  • 12.10.2020
  • Aktuelles, Bildergalerie, Betriebe, MAN

Der MAN Konzern verstärkt den Druck auf die Belegschaften und kündigt die Standort- und Beschäftigungssicherung bis 2030. Dadurch erhofft sich der Unternehmensvorstand die angekündigten Abbaumaßnahmen zu realisieren.

Foto: IG Metall

„Doch diese Rechnung wird nach hinten losgehen, denn die Belegschaften reagieren sehr streitbar auf diese Art von Druck“, weiß Brigitte Runge, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Salzgitter-Peine und Betriebsbetreuerin. „Beschäftigungssicherungszusagen sind für schlechte Zeiten gedacht und sollten den Beschäftigten in schwierigen Zeiten Sicherheit geben.“ sagt sie weiter. Dieses Vorgehen des Unternehmens wird dazu führen, die Beschäftigten gegen sich aufzubringen und das angeschlagene Vertrauen in den Konzern vollends zu verlieren.
Die Belegschaft am Standort Salzgitter kann alles fertigen, das hat sie jahrzehntelang bewiesen. Vom Bus über den LKW hin zu Komponenten sind die Kolleginnen und Kollegen der MAN Truck & Bus in Salzgitter mit hoher Kompetenz und Qualifikation ausgestattet. „Um innovative und in die Zukunft gerichtete Unternehmenskonzepte mit sicheren Perspektiven für die Beschäftigten auf den Weg zu bringen,“ wird es nach Ansicht von Elke Behmer-Geisler, der Betriebsratsvorsitzenden von MAN in Salzgitter, am personellen Know-How der Belegschaft nicht scheitern. „Verschiedene Male musste sich die MAN Salzgitter neu organisieren und sogar neu erfinden, um weiterhin eine Zukunft zu haben. Das wurde uns zum letzten Mal 2015 im Standortvertrag zugesichert, der jetzt ebenfalls aufgekündigt wurde,“ führt Behmer-Geisler weiter aus.
Die Kompetenz der Beschäftigten aus Salzgitter ist hoch. Mehr als 90% der Kolleg*innen haben eine Facharbeiterausbildung. Allerdings bröckelt der Stolz, bei MAN zu arbeiten.
MAN als Tochter im VW Konzern greift damit bisher unantastbare Garantien der Belegschaft an. Das hat es so noch nicht gegeben, und das macht die Kolleg*innen fassungslos und wütend.

Die Politik unterstützt!
Jetzt hat Stephan Weil angekündigt, sich am 12. Oktober 2020 persönlich am Standort Salzgitter von der Kompetenz und der Einsatzbereitschaft der Beschäftigten zu überzeugen. „Wir werden ihn ab 12.30 Uhr gebührend am Tor der MAN begrüßen,“ sagt Andrea Deiana, IG Metall Vertrauenskörperleiter MAN Salzgitter, „denn die Belegschaft ist gerade sehr verunsichert, wie es weitergehen soll.“
Auch Saki Stimoniaris, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende wird am Montag mit dabei sein und ebenfalls zu den Beschäftigten sprechen. Ebenfalls ist ein Besuch vom Vorstandsvorsitzenden Dr. Tostmann, der die Verlagerungs- und Abbaupläne initiiert hat, am gleichen Tag denkbar.  
„Wenn so hoher Besuch nach Salzgitter kommt, werden wir das an diesem Tag verbinden mit einer weiteren Informationsveranstaltung des Betriebsrates, um die vielen Unsicherheiten, die alle MAN-Beschäftigten gerade bewegen, entgegen zu treten“ sagt Runge. „Mit dem angekündigten Personalabbau von ca. 1400 Beschäftigten und der Verlagerung der Komponentenfertigung nach Krakau würde das Werk nicht mehr lebensfähig sein, deshalb brauchen wir die Unterstützung der Politik und den persönlichen Besuch des Ministerpräsidenten,“ führte Runge weiter aus. Die Erwartungshaltung an seinen Besuch ist sehr hoch, da die Unternehmensvertreter nicht nur an Standortschließungen und Personalabbau festhalten, sondern auch wenig bis gar keine innovativen und zukunftsfördernden Maßnahmen ergreifen, um die MAN in eine entwicklungsfähige Zukunft zu führen.
Anstatt Personalabbau, braucht es nachhaltige Ideen und konstruktive Lösungen für die Zukunft, von denen auch die Beschäftigten profitieren.


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